Dienstag, 11. September 2012

Was sind Schüßler-Salze?



Die Schüßler-Salze gründen sich auf den in Bad Zwischenahn im Ammerland nahe Oldenburg geborenen Arzt Dr.Wilhelm Schüßler (1821 bis 1898).

Er wählte für seine Heilmethode den Begriff „Biochemie.“

Diese Methode gründet auf der Aussage, dass Krankheiten auf dem Mangel bestimmter Mineralstoffe (anorganische Stoffe) beruhen und sich durch die systematische Zufuhr dieser Stoffe heilen lassen.

Der Begriff „Biochemie“ leitet sich aus dem Griechischen ab (bios: das Leben - und Chemie: die Wissenschaft der Elemente) und bezeichnet ein Naturheilverfahren, dass 1877 Naturwissenschaftlich geprägt wurde um das Grenzgebiet von Chemie, Medizin und Biologie zu benennen.
Es beschäftigt sich mit der Lehre von den chemischen Vorgängen in einem Organismus wie Atmung, Stoffwechsel und Sekretion.

Dass Mineralstoffe für den Körper lebenswichtige Nährstoffe sind und eine große Bedeutung haben, bestätigt auch die aus den USA stammende Orthomolekulare Medizin.
Ebenso wie Vitamine sind es unverzichtbare Bausteine des Körpers, die aber nicht vom Körper selbst synthetisiert werden können und deshalb von außen dem Körper in ausreichender Menge zugeführt werden müssen, um eine reibungslose Funktion des Stoffwechsels zu gewährleisten.

Man unterscheidet in der Medizin zwischen Mikro- (griechisch: klein) und Makro- (griechisch: groß) Nährstoffen.
Mikronährstoffe werden auch Spurenelemente genannt, da sie nur in „Spuren“ vom Körper benötigt werden.
Darunter fallen zum Beispiel Aluminium, Eisen, Silizium, Fluor, Kupfer, Jod und Zink.
Viele Spurenelemente sind Bestandteil von Enzymen und Hormonen, die der Körper benötigt um reibungslos zu funktionieren.

Die Makronährstoffe sind Stoffe, die der Körper in größeren Mengen benötigt, wie zum Beispiel Kalzium, Kalium, Natrium, Chlorid, Phosphor und Magnesium.
Die über Achtzig Mineralstoffe und Spurenelemente sind essentiell für den Körper,
das heißt sie sind lebensnotwendig.

Bereits im Jahre 1855 gelangte Wilhelm Schüßler zu der Annahme, dass Krankheiten ein Ausdruck von Mangel sind, die man auf der Ebene der kleinsten Lebenseinheit im Körper - nämlich der Zelle - therapeutisch beheben kann.
Aus diesem und noch weiteren Gründen suchte Schüßler nach einer neuen Heilmethode, um schnell und wirkungsvoll zu helfen.
Es sollte eine Methode sein, die logisch nachvollziehbar sei und auf einer sicheren wissenschaftlichen Basis stehe.
Schüßler studierte in Paris, Berlin und Prag.

In Berlin kam er mit dem Gedankengut der damals fortschrittlichsten Zellforscher seiner Zeit in Kontakt, nämlich Professor Jacob Moleschott und Professor Rudolf Virchov.
Rudolf Virchov (1821 bis 1902) stellte 1855 den berühmten Satz „Omnis cellula e cellula“ auf und begründete 1858 die Zellularpathologie, nach der alle Krankheiten auf Veränderungen der Zelle beruhen.

Bis zu dieser Zeit wurden die Krankheiten auf Störungen der Körpersäfte zurückgeführt (Humoralpathologie).

Rudolf Virchov hielt demnach die gestörte Zelle als verantwortlich für das Entstehen von Krankheiten.
Er schrieb: „Das Wesen der Krankheit ist die pathogen (krankhaft) veränderte Zelle.“
Sind die Zellen als kleinste Bausteine des Körpers gesund, ist der ganze Mensch (das ganze Tier) gesund. Sind die Zellen krank, ist der Mensch (das Tier) krank.

Dies ist ein bis heute gültiges Prinzip.

Schüßler befasste sich daraufhin mit den Forschungsarbeiten von Professor Jacob Moleschott (1822 bis 1893), der unter anderem nachwies, dass „Der Bau und die Lebensfähigkeit der Organe durch die notwendigen Mengen an anorganischen Bestandteilen bedingt ist.“
Besonders eine Aussage von Moleschott erweckte Schüßlers größtes Interesse, nämlich:
„Die Stoffe, die bei der Verbrennung von totem tierischen und menschlichen Gewebe zurückbleiben, die so genannten Aschebestandteile, gehören zu der formgebenden und artbedingten Grundlage der Gewebe: "Kein Knochen ohne Knochenerde, kein Knorpel ohne Knorpelsalz, kein Blut ohne Eisen,
kein Speichel ohne Chlorkalium.“ (Jakob Moleschott)

Vor allem diese Aussage veranlasste Schüßler zu weiteren Forschungen.

Daraufhin kam Schüßler auf seine grundlegende Idee, nämlich dass:
„Die Mineralstoffe, die in der Zelle alle wichtigen Lebensvorgänge steuern, die Mittel der Wahl sein müssten“ und dass „beim Fehlen dieser Mineralstoffe sich Krankheiten entwickeln, die durch die Verabreichung selbiger Mineralstoffe zu heilen sind."

Er experimentierte herum und fand heraus, dass die von Moleschott beschriebenen Mineralverbindungen - wenn sie homöopathisch aufbereitet werden - erstaunliche Heilprozesse im Körper aktivieren.
Er musste sie deshalb homöopathisch aufbereiten, damit die Moleküle fein genug waren, um die Schleimhäute zu durchdringen und so vom Körper gut aufgenommen werden konnten.

Endlich hatte er nun die Lösung für seine Fragen, die ihn seit vielen Jahren beschäftigten.

Da sich Schüßler bereits intensiv mit der Homöopathie von Samuel Hahnemann befasst hatte kam er zu dem Entschluss, die Mineralstoffe, die er verwendete, nach dem Prinzip der Homöopathie zu potenzieren.
Dabei werden feste Ausgangsstoffe mit Milchzucker verrieben und flüssige Ausgangsstoffe mit Alkohol und Wasser verschüttelt.
Dadurch entsteht eine so genannte Dynamisierung der jeweiligen Ausgangsstoffe.
Durch die Potenzierung einer Substanz verändert sich ihre biologische Verfügbarkeit im Körper.
Es entfaltet sich eine feinere Wirkung als dies bei grobstofflichen - also nicht potenzierten Stoffen - der Fall ist.
Obwohl teilweise nur wenige Moleküle in die Zelle gelangen, reichen diese aus, um zum Beispiel Schmerzen zu stillen oder aus der Balance geratene Regelkreise wieder zu normalisieren.

Schüßler hatte so großen Erfolg mit seinen Salzen, dass sie ihm einen jährlichen Zulauf von circa 12000 Konsultationen einbrachten.
Er behandelte daraufhin von 1837 bis 1898 ausschließlich biochemisch.
Seine Theorie wurde also in der Praxis bestätigt und er war mit dieser Erkenntnis seiner damaligen Zeit weit voraus.
Seine Erkenntnis lautete:
„Potenzierte Salze verhalten sich im Körper ebenso wie nicht potenzierte Salze,
denn auch sie können Mangelzustände in der Zelle ausgleichen, doch ohne jegliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.“

Der homöopathische Arzt Dr. Julius Metzger schrieb 1951, dass „potenziert zugeführte Salze sogar noch mehr bewirken als grobstofflich zugeführte. In kleinsten Mengen, also potenziert, liefern die Mineralstoffe dem Körper nicht nur die benötigten Moleküle, sondern sie beeinflussen sogar deren Resorption, das heißt den Stoffwechsel des jeweiligen Salzes.“

„Schüßler-Salze aktivieren die im Körper vorhandenen Mineralstoffe und nehmen dadurch einen ausgleichenden Einfluss auf die Bilanz des jeweiligen Stoffes.
Um die normalen Funktionen in einem Organismus wieder herzustellen oder bereits gestörte Funktionen wieder auszugleichen (Grundregulation), ist es von großer Bedeutung, mit sanften Methoden in die körpereigenen Regelkreise einzugreifen.

Genau dies bewirkt die Biochemie nach Schüßler auf sehr eindrucksvolle Art und Weise.


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