Freitag, 10. August 2012

Neue Studie beweist: Pferde erkennen ihre Menschen




Eine neue Studie der Veterinärmedizinerin Jessica Frances Lampe von der schottischen Universität of Edinburgh und des Psychologen Jeffrey Andre von der James Madison University in Harrisonburg (US Bundesstatt Virginia) belegt, dass Pferde ihre Menschen erkennen, selbst wenn sie diese nicht sehen.






Pferde sind in der Lage einen Menschen allein anhand seines Geruches und seiner Stimme zu erkennen und vor Allem an seinem Aussehen.
Der Studie zufolge verfügen Pferde über ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis, anhand dessen sie einen vertrauten von einem fremden Menschen mit nur einem Sinnesorgan unterscheiden können.

Pferdefreunde wussten dies natürlich schon immer, doch nun werden sie auch von der Wissenschaft in ihren empirischen Erfahrungen gestützt.

Die Studie wurde an zwölf Springpferden im Alter zwischen acht und fünfzehn Jahren durchgeführt.
In dem Fachmagazin "Animal Cognition" schreiben Lampe und Andre; "Wir haben festgestellt, dass Pferde ein cross-modales Erinnerungsvermögen haben. Das heißt, dass ihr Gehirn die Signale verschiedener Sinnesorgane zusammenfügen kann."
Fehlt ein Signal, wie beispielsweise das Aussehen, so sind Pferde in der Lage dieses fehlende Signal durch die Signale der anderen Sinne zu kompensieren. Auch von anderen Tieren wie Hunden und bestimmten Affenarten sind diese Fähigkeiten bekannt.

Die Forscher führten mehrere Versuche durch, um das Gedächtnisvermögen der Pferde zu testen.

Die Pferde bekamen zunächst in ihrem Stall Besuch vom Hofbetreiber, den sie gut kannten und dann von einer fremden Person, die ihnen unbekannt war. Diese beiden Menschen streichelten die Pferde etwa eine Minute lang ohne etwas zu sagen an Kopf, Hals und Schulter und verbargen sich daraufhin hinter einer Holzwand.
Einige Sekunden später spielten die Wissenschaftler den Pferden, unter Videodokumentation, eine Tonbandaufnahme von der Stimme der vertrauten sowie der fremden Person vor. Bei Nichtübereinstimmung des Klangs der Stimme mit dem vertrauten Aussehen oder des Geruchs des Sprechers, zeigten die Pferde wesentlich größeres Interesse an der Tonbandaufnahme.
Nachdem die ihnen vertraute Person des Hofbetreibers hinter der Holzwand verschwunden war, darauffolgend aber die Stimme des Fremden erklang, blickten die Pferde im Durchschnitt schon nach sechs Sekunden in Richtung Tonbandgerät. Als die bekannte Stimme des Hofbetreibers abgespielt wurde blickten die Pferde erst nach 13 Sekunden in Richtung Tonbandgerät.

Wenn die Stimme nicht mit der jeweiligen Person in Einklang war, dauerte der erste Blick der Pferde in Richtung Tonband zudem fast neun Sekunden an. Das war knapp doppelt so lange als bei Übereinstimmung von Person und Stimme. Der Unterschied zwischen Stimme und Aussehen der jeweiligen Person war für die Pferde offensichtlich so eklatant, dass sie quasi zweieinhalbmal hinsehen mussten.

Anhand der Reaktionszeit verrieten die Pferde also ein stärkeres Interesse an der fremden Stimme als an der Vertrauten, was die Diskrepanz zwischen der Stimme und dem Aussehen der Person unterstrich. Daraus schlussfolgern die Wissenschaftler, dass Pferde das Aussehen und den Geruch eines Menschen mit deren Stimme in Verbindung bringen.













Fazit: Dass cross-modale Gedächtnis besitzt für das Fluchttier Pferd den enormen Vorteil, dass sie damit nicht nur ihren geliebten Besitzer sondern auch ihre Feinde frühzeitig erkennen können.



1 Kommentar:

  1. Hei .. ich kann Dir dazu leider nur etwas Passendes von meinem Hund erzählen. Wenn ich morgens in Nettelsee Pferde füttern ging, ging ich immer ohne meine damalige Hündin Chérie, weil wir dort oft eine Schäferhündin ohne Leine trafen, die sie mal gebissen und schwer verletzt hat. Aber ich traf auch oft ihren besten Hundefreund, einen Cockerspaniel. Wenn ich oft Stunden später zurück kam, weil ich noch Äppel gesammelt oder mit den Pferden gearbeitet hatte und hatte die Schäferhündin gestreichelt, kriegte Chérie eine Bürste und war erbost .. wenn ich aber ihren Cocker-Freund getroffen und gestreichelt hatte, wedelte sie fröhlich mit dem Schwanz und schnüffelte mich freundlich ab. So gut z. B. riechen Hunde und erkennen noch nach längerer Zeit sogar wieder, wen Frauchen unterwegs angefasst hat. LG Renate

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