Freitag, 4. Mai 2012

Das natürliche Fressverhalten des Pferdes Teil 5

Pferdebilder, Herbst

... Fortsetzung von Teil 4

Wie kommt es dann aber, dass Tiere gleichen Alters und unter völlig identischen Umweltbedingungen aufgewachsen, das heißt, dieselben Weiden und im Winter dasselbe Rau- und Körnerfutter, einen so unterschiedlichen Ernährungszustand und unterschiedliche Aktivitäten aufweisen?

Dies resultiert aus der Tatsache, dass die Pferde, je nach den geografischen Breiten in denen sie früher zu Hause waren, sich entsprechend anders entwickelt und an ihre Umwelt angepasst haben. So kommt es, dass Pferde südlicher Zonen wie Araber, Turkmenen, Berber und Andalusier im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte andere physiologische und psychologische Merkmale ausgebildet haben als nordeuropäische und nordasiatische Kleinpferde und Ponys.
Bei gleicher, natürlich vorausgesetzter Fressdauer aller Equiden, ist es für den Ernährungszustand eines Weidepferdes von ausschlaggebender Bedeutung ob es in einem ihm art- und rassemäßig adäquaten Biotop lebt oder nicht. Ist also die von uns Menschen dem Pferd bereitgestellte Umwelt für das Tier passend, so weist ein gesundes Pferd, auch ohne Beifütterung im Sommer, einen guten Ernährungszustand auf, da die Weidezeit mit dem vorhandenen Nahrungsangebot übereinstimmt. Ist jedoch die Weide für Pferde, welche aus einer eher kärglichen Umwelt stammen, zu üppig, werden die Tiere schnell fett, da sie ja auch bei uns die übliche Stundenzahl fressen und dadurch überreichliche Nährstoffmengen aufnehmen.

Dieses schnelle Zu-Fett-Werden auf eigentlich durchschnittlichen Weiden ist uns besonders von den sogenannten Robustpferden wie Isländern, Norwegern und Haflingern und vielen Ponyrassen bekannt. Diese Tiere besitzen aber keineswegs, wie es oft irrtümlicherweise behauptet wird, eine anormale Fresssucht, sondern nehmen einfach nur, aufgrund ihres außergewöhnlich guten Gebisses und ihres Verdauungstraktes, der sogar nährstoffärmstes, voluminöses Futter noch optimal auszuwerten vermag, während ihrer natürlichen circa zwölfstündigen Fressdauer, eine viel zu hohe Nährstoffmenge auf.

Diese Rassen sind einfach entwicklungsgenetisch, besonders in der guten Jahreszeit, nicht für unser Klima geeignet. Dies kann so weit führen, dass durch die übermäßige Ferfettung dieser Tiere, die Fruchtbarkeit der Stuten gestört wird. Umgekehrt haben manche Pferde, bei verhältnismäßig guten Weidebedingungen, einen eher schlechten Ernährungszustand. Diese Pferde benötigen, trotz der eingehaltenen Fressdauer, die Zufütterung durch den Menschen, da sie mit dem vorhanden Futterangebot nicht auskommen.

Das ganze Geheimnis dieser gravierenden Unterschiede begründet sich darin, dass an der ursprünglich, an das jeweilige Herkunftsgebiet der Tiere und der damit physiologisch angepassten Fressdauer, rigoros festgehalten wird, selbst wenn die in dieser Zeit aufgenommene Nährstoffmenge mehr als ausreichend oder gar zu üppig, beziehungsweise auch ungenügend ist. Pferde, welche aufgrund einer kleineren Kaufläche ihrer Zähne, wie dies beispielsweise bei Arabern oder Vollblütern der Fall ist, trotz einer zwölfstündigen Fressdauer rein mechanisch zu wenig Gras zerkleinern und somit nicht ausreichend verwerten können, kompensieren dieses Defizit nicht indem sie einige Stunden länger fressen. Diese Pferde halten sich ebenso an ihre Ruhezeiten wie ihre fetten und wohlgenährten Weidegenossen. Hinzu kommt noch, dass unsere hiesigen Pflanzen für diese Tiere oft zu wasserreich und zu nährstoffarm sind. Einzige Ausnahmen bei allen Rassen bilden tragende Stuten im letzten Drittel der Trächtigkeit. Diese verlängern ihre tägliche Fressdauer um bis zu mehrere Stunden, um ihren erhöhten Nährstoffbedarf zu decken.

... weiter zu Teil 6

2 Kommentare:

  1. Ich habe Deinen Kommentar bei mir frei geschaltet ... und hoffe, dass ich Dir dann trotz Namensänderung noch folge ... wenn nicht, also ich nicht bald etwas kriege .. weiß ich ja, wie ich Dich finde.

    Kann Deine Werbespots übrigens jetzt auch sehen. Toi toi toi ...

    Und wenn mich bei Dir wasdavon interessiert, dann darf ich da ja auch mal anders als bei mir reinschauen ...

    Das habe ich Dir geantwortet :
    Eine Besucherin hast Du doch schon .... ich teile auch immer Deine Sachen über Facebook auch über meine Freundesliste .. wenn Du willst, kannst Du wie ich ja auch mein Forum zum Verteilen benutzen, ich habe von dort mehr Besucher als über facebook auf meinem Blog ... bist du bei Jappy? Von da habe ich auch einige Leser, da setze ich nur ab und zu einen Link stundenweise in meinen Ticker und trotzdem kommen welche lesen, also gar nicht so wenig.

    Ich hatte inzwischen auch schon 4 x, dass mich Leute über die google-Suchfunktion gefunden haben.

    PS: Wechseln zum Ersten den Stall .. ist schon der halbe Weg Richtung Preetz, wo wir vielleicht die Wiese bekommen können und sie sind dann dort erstmal über Sommer auf jeden Fall sicher und gut untergebracht. Mehr erzähle ich im Forum drinnen .. (ist noch immer grün, hatte noch keine Zeit, es umzugestalten, sorry)

    LG
    Renate

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Annette .. hoffe Du findest es hier .. ich habe die Probezahlung bekommen ... Chaos hoch drei, bis ich die eingetragen bekommen habe .. habe mich bemüht, halbwegs verständlich zu erklären, wie es dann ging ... steht weiter oben in meinem Blog. Schönes WE. LG Renate

    AntwortenLöschen